Giraffenprojekt der 4c

Das Giraffenprojekt der Klasse 4c:
Gewaltfreie Kommunikation (GfK) mithilfe der Giraffensprache

Die Klasse 4c führte gemeinsam mit Frau Birkner und Herrn Bornhöft im März ein zweiwöchiges Projekt zur gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg durch. Dieses Modell hat sich unter der Bezeichnung „Giraffensprache“ zu einem weltweit bekannten Konzept etabliert. Die Giraffe dient dabei als Symbolfigur, da sie das Landtier mit dem größten Herzen ist.

Am Anfang des Projekts beobachteten und analysierten wir zunächst unseren Umgang miteinander. Daran anschließend arbeiteten wir daran, Gefühle treffend auszudrücken und unsere Bedürfnisse zu erkennen und zu benennen.
Durch viele Spiele, Aufgaben mit einem Partner oder in Gruppen lernten wir uns immer besser und von immer anderen Seiten kennen.
So wurde es im Laufe des Projekts immer selbstverständlicher, in bunt zusammengewürfelten Gruppen zu arbeiten und zu spielen.

Anhand der vier GfK-Schritte Gefühl – Beobachtung – Bedürfnis – Bitte tauschten wir die Wolfssprache Schritt für Schritt und immer häufiger gegen die Giraffensprache ein. Giraffen reden freundlich miteinander, senden Ich-Botschaften und verwenden auch BITTE und DANKE. Diese positive Veränderung bemerkten auch manche Eltern.

Drei Beispiele für (idealisierte) Giraffensprache:
“Ich bin traurig (schlechtes Gefühl), wenn ich nicht mitspielen darf (Beobachtung=sachliche Beschreibung), weil ich gern dazugehören möchte (unerfülltes Bedürfnis). Bitte lasst mich mitspielen. (Bitte an Mitschüler)”

“Ich fühle mich ausgeglichener (gutes Gefühl), wenn ich am Nachmittag auf den Spielplatz gehen darf (Beobachtung=sachliche Beschreibung), weil ich das Bedürfnis nach Bewegung habe (erfülltes Bedürfnis). Darf ich bitte noch eine Stunde rausgehen? (Bitte an die Eltern)”

„Ich bin frustriert (schlechtes Gefühl), wenn ich unseren Ordnungsdienst allein machen muss (Beobachtung=sachliche Beschreibung). Ich wünsche mir mehr Unterstützung von dir (unerfülltes Bedürfnis). Bitte hilf mir beim Aufräumen.
(Bitte an einen Mitschüler)”

Wolfssprache und Giraffensprache im Vergleich

Unser Gefühle-Würfel

Die vier GfK-Schritte (Gefühl – Beobachtung – Bedürfnis – Bitte)

Die Klasse selbst empfand das Projekt überwiegend als hilfreich und gelungen, wie sich in folgenden (gekürzten) Texten zeigt:

Hannah und Lilly:

Uns hat es sehr viel Spaß gemacht, weil wir gelernt haben gut miteinander umzugehen. Wir haben gemerkt, dass jetzt alle besser und respektvoller miteinander umgehen.
Ein Mitschüler wurde vorher oft gemobbt. Wir mochten ihn überhaupt nicht. Aber dann kam das Giraffenprojekt und wir wurden netter. Jetzt ist er richtig in der Klassengemeinschaft. Es waren die besten zwei Schulwochen unseres Lebens.

Alexander:
In unserer Klasse haben manche Kinder andere gemobbt. Jeden Tag gab es in den Hofpausen nur Ärger und das hat unsere Lehrerin nicht mehr ausgehalten. Dadurch haben wir das Giraffenprojekt angefangen. Wir hatten einen Gefühlswürfel, Gefühlskarten eine Wolfs-Handpuppe und eine Giraffen-Handpuppe.

Lara und Lene:
Dieses Projekt haben wir mit unserer Lehrerin gemacht, weil wir uns oft gestritten haben. Wir haben gelernt, die Giraffensprache zu sprechen. Giraffensprache heißt, dass man nett miteinander spricht und sich nicht gegenseitig beschuldigt. Man sollte auch probieren in „Ich-Sätzen“ zu sprechen. Das hört sich netter an und man kann mehr erreichen. In diesem Projekt haben wir auch Spiele gespielt wie z.B. „Gemeinsam nach Jerusalem“. Wir sollten wir probieren, dass am Ende alle Schüler auf so wenig Stühle wie möglich passen. Dafür mussten alle gut zusammenarbeiten. Uns hat es viel Spaß gemacht

Beim Spiel „Gemeinsam nach Jerusalem“…

…standen und hingen am Ende 28 Kinder auf 5 Stühlen!

Leon, Constantin und Raik:
Das Giraffenprojekt hat uns gezeigt, wie viele Gefühle es gibt und was Bedürfnisse sind. Mit den Gefühlskarten haben wir gelernt, anderen zu sagen, dass man bedrückt oder ärgerlich ist, ohne den anderen zu beschuldigen oder anzuschreien.
Wir haben viele Spiele gespielt, in denen wir zusammenhalten mussten um sie zu schaffen. In unserer Klasse ist es jetzt viel angenehmer geworden. Wir sind alle netter. Das finden die Lehrer bestimmt auch.

Unsere Bedürfnisse

Stress, Streit und Ärger gibt es meistens, wenn ein Bedürfnis nicht erfüllt ist.

Aaron, Abbass, Janek und Claas:
Das Giraffenprojekt haben wir zwei Wochen lang gemacht.
Wir haben gelernt, dass die Giraffe das größte Herz der Landtiere auf der Welt hat. Die Giraffe muss sich nicht um ihr Essen streiten, weil sie so groß ist. Sie hat keine Feinde.
Wir haben uns besser kennengelernt, haben viel mehr zusammen gemacht, waren im Bewegungsraum und draußen. Wir haben alle zusammen gespielt und viel gelacht.
Das Projekt hat viel Spaß gemacht.

Lana und Sophie:
Unsere Klasse 4c hat das Giraffenprojekt gemacht für ein gutes Klassenklima. Uns allen hat es sehr viel Spaß gemacht.
Die Giraffe ist nett, höflich und freundlich und hat deshalb überlegt, wie sie dem Wolf helfen kann. Der Wolf war immer nur unhöflich und grummelig.
Wir haben auch gelernt, Streit ohne Gewalt zu klären und dass man sich nach einem Streit wieder vertragen soll. Draußen haben wir in Gruppen einen Ball auf einem Teller an Schnüren balanciert.
Wir mussten einander vertrauen um das zu schaffen.

Balancier-Spiele auf dem Hof

Paula:
Das Giraffenprojekt hat unserer Klassengemeinschaft geholfen, nicht nur an sich, sondern auch an andere zu denken. Wir teilen jetzt mehr und gehen netter miteinander um. Wir haben Herzen ausgeschnitten und aufgeschrieben, wen wir mögen. Die Herzen hängen um unsere Klassengiraffe herum. Draußen haben wir Gemeinschaftsspiele gespielt. Wir haben Karten hergestellt, mit denen wir unsere Gefühle ausdrücken können, wenn wir sauer sind und Streit haben.

Herzen an der Giraffen-Klassentür

Klasse(n)spiele

Spiel „Starke Schultern“

Karol:
Im Giraffenprojekt haben wir gelernt, wie wir nett und respektvoll miteinander umgehen können und wie wir Konflikte ohne Gewalt klären können. Durch das Giraffenprojekt ist meine Klasse jetzt viel netter geworden.

Adrien:
Unsere Lehrerin hat gemerkt, dass manche Kinder keinen Respekt hatten. Deshalb haben wir das Giraffenprojekt gemacht. Wir haben die Wolfssprache und die Giraffensprache gesprochen. Gefühlskarten haben uns immer dabei geholfen.
Wir gehen jetzt alle netter miteinander um.

Marie D. und Havin:
Im Giraffenprojekt haben wir viel geredet und gesungen und in Partnerarbeit und in Gruppenarbeit etwas gelernt. Die Giraffensprache ist eine freundliche Sprache mit
Ich-Sätzen. Der Wolf beschuldigt immer nur andere. Mit der Giraffensprache kann man mehr erreichen.

Zuhören wie Wolf und Giraffe…

Gruppenarbeiten

Marie H. und Zahraa:
Wir haben auch über Freunde und Feinde gesprochen und wie wichtig es ist, sich nach einem Streit wieder zu vertragen.
Mit der Giraffensprache redet man freundlicher und nicht so zickig.
Die Giraffe war unsere Redepuppe. Jeder konnte mit ihr etwas Nettes sagen.

Unsere Rede-Giraffe

Marie G. und Fiona:
In unserer Klasse sollte nicht mehr so viel Streit sein. Dafür war das Giraffenprojekt gut.
In der Giraffensprache sagt man BITTE und DANKE und sagt auch viele nette Sachen zu anderen, nicht immer nur Beschuldigungen.
Auf kleine Plakate haben wir eine Giraffe gemalt und viele nette Giraffensätze für unsere Klasse drumherum aufgeschrieben.

Giraffenplakate mit unseren Giraffensätzen

Damit uns die Giraffe mit ihrer Giraffensprache auch in der kommenden Zeit immer im Gedächtnis ist, sammeln wir seit dem Projekt „Giraffenpunkte“.
Ist ein Giraffen-Kind zu einem anderen Kind besonders nett, hilft bei etwas oder tut einfach etwas Gutes, dann darf das „beglückte Kind“ dem Giraffen-Kind einen Punkt an die Liste kleben. So soll zum einen ein Anreiz zum freundlichen Umgang miteinander geschaffen werden. Zum anderen sollen sich die Kinder bewusst werden, dass andere nett zu ihnen sind. Als Anreiz gibt es am Ende eine kleine Belohnung.
Man darf nur für andere Kinder Punkte ankleben – nicht für sich selbst.

Giraffenpunkte sammeln

…das war’s!